Fachkräfte für morgen

Der Einzelhandel leistet als einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Deutschland heute und morgen einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand des Landes. Die beiden Kernberufe im Einzelhandel „Kaufleute im Einzelhandel“ und „Verkäufer“ – gehören jedes Jahr zu den beliebtesten Ausbildungsberufen in Deutschland. Der Einzelhandel bildet darüber hinaus hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte in 60 Berufen aus. Mit dem Ausbildungsberuf „Kaufleute im E-Commerce“ und der Fortbildung „Fachwirte im E-Commerce“ setzt die Branche national und international Maßstäbe. Damit die Branche auch morgen noch ausreichend Nachwuchs findet, muss die Attraktivität der beruflichen Bildung mit ihren guten Karrieremöglichkeiten deutlicher hervorgehoben werden. Außerdem braucht es eine konsequente Optimierung von Familie und Beruf – Deutschland muss endlich auch Weltmeister bei der Kita-Betreuung werden wollen. Ein modernes Arbeitszeitrecht sowie eine effektive und unbürokratische Vermittlung von Flüchtlingen sind ebenso unerlässlich, wie mehr Mut zur Digitalisierung und weniger Berichts- und Dokumentationspflichten im Arbeitsverhältnis.

Forderungen

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf optimieren: Betreuungsangebote (Kita, Ganztagsschulen, Pflege etc.) an allen Werktagen auch nach 17 Uhr (inklusive Samstage) müssen zum Standard werden.
  • Arbeitszeitflexibilisierung ermöglichen (Wochenarbeitszeit): Spielräume des EU-Rechts nutzen und einen Wechsel von der täglichen zur wöchentlichen Arbeitszeit direkt im Arbeitszeitgesetz ermöglichen.
  • Handel als Integrationsmotor: Vermittlung in der Fläche verbessern: Für eine filialisierte Branche ist es wichtig, dass die Vermittlung nicht nur an Großstandorten funktioniert, sondern auch in dünnbesiedelten Regionen.
  • Steuerliche Anreize für mehr Arbeit: Erwerbsbeteiligung von Frauen durch Überführung der Kombination aus den Steuerklassen III und V in das Faktorverfahren der Steuerklasse IV fördern.
  • Berufliche Bildung stärken: Attraktivität der dualen Berufsausbildung stärken, digitale Beratungsangebote ausbauen und Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen durchführen.

Positionen

Trotz multipler globaler Krisenherde und eines schwierigen wirtschaftspolitischen Umfeldes liegt die Gesamtbeschäftigung im Einzelhandel weiter auf Rekordniveau. So sind in der Branche nach aktuellen Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) erneut rund 3,1 Millionen Menschen beschäftigt.

Zur Position

Zurzeit wählen viele Paare, bei denen beide Partner arbeiten, die Kombination der Lohnsteuerklassen III und V. Denn diese Wahl ergibt in der Summe der Lohn- und Gehaltsabrechnungen beider Partner zusammen das insgesamt höchste Nettoeinkommen. Dies ist aber nur ein Liquiditätsvorteil.

Zur Position

Nach einem Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts bedarf es eines hinreichenden Sachgrundes für die Einschränkung des verfassungsmäßig verankerten Sonn- und Feiertagsschutzes.

Zur Position
Weitere Handlungsfelder

Die unternehmerischen Handlungsspielräume wurden in den letzten Jahren durch den Gesetzgeber immer weiter eingeschränkt. Wohlmeinende und isoliert betrachtet sinnvolle neue Verbraucherschutzvorschriften und steuernde staatliche Eingriffe in die Lieferbeziehungen im B2B-Bereich mit dem Ziel, “faire, sozial und ökologisch verantwortungsvolle” Vertragsbeziehungen zu gewährleisten, haben die Vertragsfreiheit auf allen Ebenen unverhältnismäßig begrenzt.

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Der Binnenmarkt ist und bleibt die größte Errungenschaft der Europäischen Union. Nur mit ihm in seiner vollen Funktionsfähigkeit kann die EU im Wettbewerb mit den anderen Weltregionen bestehen.

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Die Herausforderungen für den Standort Deutschland sind aktuell groß. Zuversicht muss wieder an die Stelle von Unsicherheit treten. Dazu kann eine verlässliche Wirtschaftspolitik beitragen, die auf Investitionen statt auf Regulierung setzt und für alle Unternehmen unabhängig von Branche, Größe und Region, bessere Rahmenbedingungen schafft und die strukturellen Probleme wirklich angeht und löst.

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Die Innenstädte sind nicht nur das emotionale „Herz der Stadt“. Sie garantieren durch die Versorgungsdichte und -qualität des Handelsangebots den Großteil der Versorgung der Bevölkerung mit Waren aller Art.

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Der Einzelhandel leistet als einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Deutschland heute und morgen einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand des Landes. Die beiden Kernberufe im Einzelhandel „Kaufleute im Einzelhandel“ und „Verkäufer“ – gehören jedes Jahr zu den beliebtesten Ausbildungsberufen in Deutschland.

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Ursache für die rückläufige Tarifbindung über alle Branchen hinweg ist in Deutschland vor allem der verringerte Gestaltungsspielraum für Tarifvertragsparteien aufgrund einer weiter zunehmenden gesetzlichen Regulierung.

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Der deutsche Handel steht vor gewaltigen Herausforderungen: Der Mangel an Fachkräften, die rasante Digitalisierung und der Druck zu mehr Nachhaltigkeit verlangen nach innovativen Lösungen.

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Was sagen die Händler?

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„Deutschland muss in der Digitalisierung der Arbeitswelt unbedingt einen großen Schritt vorankommen und Prozesse entbürokratisieren. So benötigt z.B. das Betriebsverfassungsgesetz dringend ein Update, um die Vorteile der Digitalisierung in Zukunft für alle besser nutzbar zu machen. Und wir brauchen ein modernes Arbeitszeitgesetz, das mit dem digitalen Zeitalter kompatibel ist. Der zunehmende Fachkräftemangel wird für alle Arbeitgeber immer mehr zur Herausforderung. Die Politik muss jetzt entschlossen handeln und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Fokus rücken. Dabei muss vor allem auch die Kinderbetreuung konsequent weiter verbessert werden.“

Dr. Nelly B. Gerig

Bereichsleiterin Arbeitsbeziehungen, Richtlinien und Grundsatzfragen
Otto (GmbH & Co. KG)