Lebenswerte Innenstädte – die Stadt von morgen gestalten
Unsere Innenstädte leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. Sie sind nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern als wichtiger Ort der Begegnung auch europäisches Kulturgut.
Um die Stadt der Zukunft attraktiv und lebenswert zu gestalten, bedarf es des richtigen politischen Rahmens. Die Zukunft des stationären Einzelhandels steht und fällt mit der Entwicklung von Innenstädten, Stadtteil- und Ortszentren. Neben Faktoren wie Gestaltung, Sicherheit und Aufenthaltsqualität spielt die Erreichbarkeit der Zentren für den Kunden- und Wirtschaftsverkehr eine zentrale Rolle. Wir möchten auch im innerstädtischen Handel die Vielfalt erhalten und seine Multifunktionalität steigern. Für erfolgreiche Handelsstandorte benötigen wir die breite Allianz aller Akteure der Stadtgesellschaft.
Weiterführende Informationen:
https://einzelhandel.de/innenstadt
Forderungen
- Stärkung der Multifunktionalität in den Innenstädten. Der überfällige Stadtumbau muss dem Handel besonderen Stellenwert beimessen und seinen Belangen als Versorgungsquelle entsprechen
- konsequente Ausrichtung städtebaulicher Maßnahmen auf positive Wirkungen für die Versorgungsdichte und -qualität durch den Handel
- Vermeidung von Leerständen mithilfe von Leerstandskatastern und aktiver Ansiedlungspolitik oder sofortiger Nachnutzung
- Schaffung von Migrationsanreizen der Bevölkerung in die ländlichen Räume
- Gestaltung des notwendigen Mobilitätswandels
- eine garantierte optimale Erreichbarkeit der Handelsstandorte für den Kunden- und Lieferverkehr mit allen Verkehrsträgern
Positionen
Innenstädte waren immer Orte der Begegnung, des Handels, der Kultur, der Verwaltung des Wohnens etc.. Kurz: Gebiete mit hoher funktionaler Durchmischung.
Die Erreichbarkeit der Innenstädte muss zu allen Zeiten und mit allen Verkehrsträgern gewährleistet sein, damit die unterschiedlichen Innenstadtfunktionen für alle Bürger*innen optimal genutzt werden können.
Die Innenstädte leiden bereits seit einigen Jahren unter Frequenzrückgängen und der Umsatzverschiebung in den Online-Handel.
Corona hat die hierzulande bestehenden Strukturschwächen schonungslos offengelegt und den Strukturwandel weiter beschleunigt. Der Handel benötigt politischen Rückenwind, um nach dem Lockdown wirtschaftlich wieder durchstarten zu können.
Nachhaltigkeit kann und darf kein Eliteprojekt sein.
Wir machen es uns zur Aufgabe, die Breite der Gesellschaft mit allen Einkommensgruppen zu erreichen. An der Schnittstelle zum Verbraucher kommt dem Einzelhandel die besondere Rolle zu, die gestiegene Nachfrage nach verantwortungsbewussten Produkten zu erfüllen und Anreize für nachhaltigen Konsum zu setzen.
Corona hat den digitalen Strukturwandel im Handel weiter beschleunigt. Damit die durch die Corona-Krise ohnehin stark belasteten kleinen und mittelständischen Händler angesichts des großen Investitionsbedarfs den Anschluss nicht verlieren, sind sie auf besondere Förderung bei der digitalen Transformation und der Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle angewiesen.
Ein freier und funktionierender Wettbewerb schafft Wohlstand und kommt damit nicht zuletzt auch den Verbrauchern zugute. Schwächere Marktteilnehmer werden durch die bestehende Rechtsordnung bereits effektiv vor ihren mächtigen Wettbewerbern geschützt.
Der Einzelhandel leistet als einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Deutschland einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand des Landes. Für einen gelungenen Neustart nach der Krise braucht es vor allem ein flexibles Arbeitsrecht, das es ermöglicht, die Chancen einer modernen Arbeitswelt voll auszuschöpfen.
Was sagen die Händler?
„Handel und Innenstädte befinden sich in einem Transformationsprozess. Wir sollen uns „umformen“, „neu denken“ und „neu erfinden“. Transformation funktioniert aber nur, wenn auch die äußeren Bedingungen dies zulassen. Hier fordere ich die Politik auf, diese äußeren Bedingungen so zu gestalten, dass Transformation auch gelingen kann!“
Christina Barton van Dorp
Präsidentin Handelsverband Koch- und Tischkultur (GPK) Wilhelm van Dorp KG
Vorstandsmitglied des Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen
Was sagen die Händler?
„Innenstädte können nur mit kreativen, digitalen Ideen nachhaltig gestärkt – also überlebensfähig gemacht – werden. Das Beste aus Online- und stationärem Handel muss dabei zu einer Einheit verschmelzen, die die Kunden dazu animiert, in unseren Innenstädten einzukaufen. Diesen für die Funktionsfähigkeit unserer Identifikationskerne dringend notwendigen Prozess aktiv und materiell zu fördern, muss Herzensanliegen der politischen Arbeit sein.“
Andreas Böhmann
ALFRED KNOBLOCH e.K., Grimma
Was sagen die Händler?
„Innenstädte sind das Herz und Gesicht der Städte. Handel und Gastronomie prägen diese seit Jahrhunderten und werden dies auch in Zukunft tun, wenn die Politik verlässliche Rahmenbedingungen schafft. Die Städte brauchen den lebendigen Handel, der Handel die Stadt aber nicht! Mehr denn je gibt es für den Handel Alternativen, wer also die Innenstädte in ihrer Funktion erhalten will, muss jetzt handeln.“
Steffen Jost
kooptierter Vizepräsident des HDE
Geschäftsführender Gesellschafter der Jakob Jost GmbH, Grünstadt